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Insel St. Anastasia

Insel St. Anastasia

Die Insel St. Anastasiya befindet sich im südöstlichen Teil von der Meeresbucht von Burgas, 6 km von der Küste entfernt. Die Insel besteht vorwiegen aus vulkanischem Gestein und hat sich am Ende der Eiszeit vom Festland abgetrennt. Von den Seestürmen und Meereswellen umtost, erstreckt sich die Insel in Richtung Nord-Süd, und erreicht eine maximale Höhe von 10 m über dem Meeresspiegel. Das Gelände hat eine leichte Neigung in Richtung Süd. Am südwestlichen Ende der Insel wurde ein kleiner Steg für Boote gebaut. Bebaut ist die nördliche Hälfte der Insel.

Historischer Hintergrund:
Ein kleines frühchristliches Kloster wird auf der Insel wahrscheinlich am Ende des 6.Jh gegründet. Im 9. Jh existiert hier immer noch ein Kloster, das zu der Diozäse von Sozopol gehört, und dem Hauptkloster „Der Heilige Johannes der Täufer“ auf der gleichnamigen Insel neben Sozopol unterordnet ist. Diese Klostergruppe ist autokephal und wird bis zum Ende des 12. Jh vom Patriarchat in Konstantinopel geführt. Mehrmals werden die Kloster von den Osmanen ausgeplündert und niedergebrannt. Am Anfang des 19. Jh wird die Insel in Wehranlage der Osmanen verwandelt, von wo aus sie die russische Flottille von Admiral Uschakov befeuern.

Am Anfang des 19.Jh wird die Klosterkirche von einem Patrioten aus der Kotel-Region – Hadschi Matej, wiederhergestellt, und unter dem Namen „Mariä Himmelfahrt“ eingeweiht. Das Kloster, das die Verwaltung vom Land des alten mittelalterlichen Klosters übernommen hat, war dem Patriarchat in Konstantinopel unterstellt. 1911, nachdem die Unabhängigkeit der bulgarischen Kirche von dem Patriarchat in Konstantnopel erklärt wurde, unterzeichnet der bulgarische Staat ein Abkommen für den Tausch der Territorien des Bulgarischen Exarchates bei Odrin und Solun gegen diese auf dem staatlichen Gebiet Bulgariens. Die Insel St. Anastasiya wird so Eigentum von Bulgarien.

Seit 1913 funktioniert das Kloster nicht mehr, und wird 1921 zu einem Gefängnis umfunktioniert. Als solches wird es bis 1944 benutzt. 1972 wird auf Initiative vom Regionalmuseum Burgas eine Ausstellung gegründet, die die Geschichte der Insel und des Aufstandes der 43 Antifaschisten vorstellt. Die Klosterbauten werden zu diesem Anlass restauriert. Dem Beschluss 594 vom 6. August 2010 zufolge übereignet der Ministerrat von Bulgarien unentgeltlich der Gemeinde Burgas das Gründstück mit Identifikationsnummer 07079.835.1 – das ist die Insel St. Anastasiya.

Das Konzept für die Entwicklung der Touristenattraktionen auf der Insel St. Anastasiya und auf der touristischen Route zu dem Steg

Beruht auf die ausgesprochen reichen und vielfältigen kulturellen Resourcen des Areals.

– Hauptziel
von dem Projekt ist die Analyse der einzelnen Kulturschätze auf der Insel, Auswertung von ihrem aktuellen Zustand und von der Notwendigkeit von konkreten Maßnahmen für ihre Erhaltung, achtsame Adaptierung und/oder Exposition. Die kulturelle Erbe der Insel sollte aufbewahrt und der zukünftigen Generationen hinterlassen werden. Selbstverständlich berücksichtigt diese Aufgabenstellung die ständig wachsenden Bedürfnisse vom zeitgenösischen Nutzer  touristischer Dienstleistungen und sein Streben nach  dem Autentischen, Einzigartigen und Unverwechselbaren.

– Unser Leitmotiv ist „Der Geist der Stelle“,
der jeden Besucher, der die Insel betritt, übermannt. Und einmal von der besonderen Atmosphäre und magischer Ausstrahlung der Insel fasziniert, sollte der Besucher nach immer neuen und neuen Möglichkeiten zur Bereicherung seines Wissens verlangen, von dem reichen religiösen, kulturellen und weltlichen Erbe der Vergangenheit schöpfend. Wir haben uns bemüht, das ganze Potenzial von diesem delikat und gleichzeitig vollwertig inszenierten Ambiente auszuschöpfen, so dass der Besucher die vollwertige Kommunikation mit dem Kulturerbe der Insel genießen kann.

Drei Grundebenen des Wissens:
– erste Eindrücke von einem kurzen Rundgang durch die Insel;
– ein Spaziergang als Erzählung über die Sehenswürdigkeiten auf der Insel. Diskret gekennzeichnete Route, kurze Pausen für die Besichtigung und allgemeine Einführung des Besuchers in die Geschichte der Klosterbauten und der Bauten außerhalb des Klosterterritoriums. Besichtigung der besonderen Gesteinformen der Insel und Erzählung über die Sagen, die mit ihnen verbunden sind.
– Die dritte Grundebene des Wissens hängt von den persönlichen Interessen, Kenntnissen, und dem Bildungsstand des jeweiligen Besuchers ab.

Funktionen: Die unterschiedlichen Ebenen des Wissens kommen folgendermaßen zu ihrem materiellen Ausdruck:

Funktion Wissen:
– archeologische Befunde;
– Museumsausstellungen: Themen: die Geschichte der Insel, die archeologische Erbe, die auf der Insel und im Meer gefunden wurde, die Geschichte der Bucht von Burgas und der anderen Inseln –Hinweis zu ähnlichen Stellen und Routen, eine religiös-geschichtliche Ausstellung als Teil der großen Ausstellung über die vier Inseln – Sankt Anastasiya, Sankt Ivan, Sankt Kirik und Julita, Sankt Thoma;
– Exponieren der Klostergebäude und der Klosterkirche, Besichtigung der Klostergebäude;
– Exponieren von einigen Gesteinfänomenen: „Der Drache“, „Das versteinerte Schiff“, „Die Eingangstür“, „Der Pilz“, durch Aussichtsplattformen und spezielle Programme zur Interpretierung und Animierung;
– aktives und passives Exponieren der für die Insel charakteristischen Flora und Fauna.

Funktion Wohnen:
Ganz besondere Merkmale der Insel – einzigartige Geist und Atmosphäre der Innen- und Außenräume; freistehendes Gebäude mit 3 Schlafzimmern, das als ganzes Objekt vermietet wird. Im Gebäude können eine bis zwei Familien übernachten. Wohneinheit-Typus „Mönchzelle“ für eine/zwei Personen.

Funktion Gastronomie:
Restaurant “100 Jahre zurück” für 35 Personen mit einer Küche und Möglichkeit für individuelles Bestellen und/oder Gruppenbesuche. Verkostung von Speisen und Getränken, die für den Alltag der Mönche typisch waren – „Die Molkerei“.

Business-Aktivitäten, die unterschiedliche Nutzergruppen erfassen:
„Team Building“ mit kurzem Aufenthalt und ohne Übernachtung, „Team Building“ mit längerem Aufenthalt, inkl. Übernachtung; Firmenpräsentationen; temporäre Ausstellungen; Filmprojektionen, Seminare; Minikonferrenzen; innenbetriebliche Ausbildung.

Attraktionen:
Informierende, zugängliche, gefahrlose touristische Route; Aussichtsplattformen für die Beobachtung von den Gesteinfänomenen; Pleinairmalerei (individuell oder in Gruppen). Amphitheater für Konzerte; künstlerische Beleuchtung und/oder Animierung; Brunnenanlage mit Beleuchtung und Musik.

Besondere Funktionen:
Hochzeitsfeiern, religiöse Feiern.

Sportattraktionen:
Aktivitäten am Strand, Schwimmen, Schnorcheln, Tauchen, Surfen, Kitesurfen, Segeln, Angeln, Meditieren, Yoga, die Natur beobachten und genießen.

Dienstleistungen:
Die barrierefreie Gestaltung der touristischen Routen und aller Sehenswürdigkeiten; Schutzgeländer, Bänke, Sitzplätze im Freien; inszenierte Beleuchtung von bestimmten Naturobjekten und Gebäuden. Wasserversorgung, System für das Speichern und die Nutzung von Regenwasser. Abfallsammlung: Abfallentsorgung und Abfalllager; Abwasserleitung, Abwasserkläranlage und Abwasserentsorgung; Bepflanzung mit wetterharten Pflanzenarten; Elektrifizierung von allen Anlagen und Gebäuden; Verkehrsdienstleistungen und Zufahrt zu der Insel.

Grundprinzipien, die bei der vorgeschlagenen Maßnahmenplanung berücksichtigt werden:
– das höchst mögliche Aufrecherhalten und das angebrachte Exponieren aller Besonderheiten der Natur – die vulkanische Insel und alle Naturerscheinungen;
– der Schutz von der für die Insel typischen Pflanzen- und Tierwelt;
– Widerherstellung und Verbesserung der bauphysischen Charakteristiken von den bestehenden Gebäuden und Anlagen;
– Das Erkennen, Aufbewahren und Exponieren so weit wie möglich der Authentizität der Gebäude, die trotz der zahlreichen Eingriffe und des mehrmaligen Umbauens Kulturschätze bleiben;
– Adaptierung und „Sozialisierung“ der Kulturschätze in Anbetracht der Funktionen, die im Konzept, sowie von der Projektaufgabenstellung zugelassen werden. Diese Funktionen müssen von dem Staatsamt für Denkmalpflege in Sofia bewilligt werden.

Info

  • Date : 14.02.2015